Das kleine Organisationsteam des Genealogieforum Potsdam bleibt weiterhin aktiv. Von September bis November 2021 wurden drei Vor-Ort-Veranstaltungen organisiert. Die gute Resonanz und auch der gute Verlauf machten Mut für die Weihnachtsfeier im Dezember.
Am 16.12.2021 fanden sich also 10 Familienforscher zur traditionellen Weihnachtsfeier im „Treffpunkt Freizeit“ in Potsdam zusammen. In vorweihnachtlicher Atmosphäre bei Glühwein und mitgebrachten Leckereien wurde geplaudert. Wir tauschten uns über die eigenen Forschungsergebnisse aus und mancher erhielt Tipps zu weiteren Quellen oder anderen Forschungsansätzen. Einige Forscherfreunde berichteten über ihre Erfahrungen mit der Veröffentlichung ihrer Stammbäume bei familysearch.org oder auch bei ancestry.de. Wir waren uns einig, dass man durch die Veröffentlichung auch anderen Freunden möglicherweise über tote Punkte helfen oder auch neue familiäre Zusammenhänge sichtbar machen kann. Wichtig ist der kritische Umgang mit Vorschlägen, die zur Ergänzung der eigenen Stammbäume von beiden Anbietern gemacht werden. Hier ist wie bei allen Quellen die kritische Plausibilitätsprüfung wichtig.
Alle Teilnehmer waren froh, sich mal wieder gesehen zu haben und gingen optimistisch nach Hause.
Zum Jahreswechsel wurden jedoch die Randbedingungen für Veranstaltungen immer weniger vorhersehbar, so dass wir uns entschlossen hatten, das Januarforum 2022 wieder über zoom zu veranstalten. Der Referent Frank Jatzek war bereit, den Vortrag über zoom zu halten und mit der bewährten Unterstützung des Vereins für Computergenealogie, der wieder die technische Betreuung übernahm, konnten wir am 06.01.2022 ins neue genealogische Jahr starten.
Der Titel lautete: Ständig auf der Suche nach ungewöhnlichen und alternativen Quellen stellt Frank Jatzek eine bislang kaum bekannte Quelle für Potsdamer Hauslisten vor, vergleicht diese mit Adressbüchern und zeigt wie wichtig auch diese scheinbar unwichtigen Quellen für Ahnenforscher sein können.
In seinem Vortag machte Frank Jatzek auf Quellen aufmerksam, die bei den Unteren Denkmalbehörden der Städte und Landkreise liegen. Wobei die Akten bei den Denkmalbehörden nicht so sehr Eigentumsverhältnisse betreffen sondern in der acta generalia wichtige Informationen zur Architektur und Baugeschichte der Gebäude gespeichert sind. Ein Anfrage bei den Unteren Denkmalbehörden lohnt also auf jeden Fall. Schwierigkeiten für den Familienforscher stellen jedoch die Kapazitäten der Behörden und der oft schlechte Zustand der Akten dar.
Im Anschluss an Vortrag entspann sich ein reger Austausch über weitere Felder der Familienforschung.
Auf Nachfrage durch den Moderator Uwe Müller stellte Dr. Peter Bahl von der AGoFF seine Veröffentlichung „Belastung und Bereicherung – Vertriebenen integration in Brandenburg ab 1945“ vor. Die Veröffentlichung ist über die Brandenburgische Landeshauptarchiv im open access lesbar. Aus der Zusammenfassung: Peter Bahl zeichnet erstmals auf breiter Quellenbasis (die) Ankunft und Integration sowie die Erinnerungskultur bis zur Gegenwart nach. Neben Akten lässt er dabei vielfach Zeitzeugen sowohl aus dem Kreis der Vertriebenen als auch dem der Einheimischen zu Wort kommen.
An die Darstellung der Ereignisgeschichte schließt er eine Dokumentation für alle Städte und ausgewählte Landgemeinden mit handbuchartigen Informationen zur konkreten lokalen Entwicklung in 340 Orten an. In einem Editionsteil sind ferner 261 Quellentexte aus den Jahren 1945–2018 abgedruckt, die sich für eine vertiefende Beschäftigung mit dem Thema in Bildungsarbeit und Wissenschaft eignen. (https://elibrary.bwv-verlag.de/book/10.35998/9783830541868)